©PRODUKT
KOMPLETTANLAGEN
KOMPLETT/
Musikgenus
(NLAGEN
;s wie aus
einem Guss
Steuerzentrale: An einem so kontaktfreudigen Verstärker
lässt sich ein Komplettsystem problemlos andocken
K
oniplettanlagen führen die in den
weiteren Rubriken dieses Sonderhef-
tes einzeln vorgestellten Komponen-
ten zu einem Gesamtsystem zusammen. Da-
bei sprechen wir bei STEREO bereits von ei-
ner Komplettanlage, wenn sich zu einem Ver-
stärker - das kann ein Integrierter natürlich
ebenso sein wie in Vor- und Endstufen aufge-
trennte - mindestens ein Quellgerät (meistens
ein CD-Spieler) vom gleichen Hersteller ge-
sellt. Zusätzliche Quellen wie etwa Tuner, Ta-
pedecks, Medienserver oder Plattenspieler
sind das Salz in der Suppe und vervollständi-
gen ein Komplettsystem zu einem harmoni-
schen Ganzen.
K o m p le t t e s g ib t ’s in a lle n
P r e is k la s s e n
Dabei finden wir Komplettangebote in ver-
schiedensten Ausprägungen und in fast allen
Preisklassen. Die klassischen Vertreter dieser
Gattung setzen sich aus den etwa 43 Zentime-
ter breiten, so genannten »Vollformat«-Kom-
ponenten zusammen, die auch einzeln erhält-
lich sind und somit eine Kombination mit Pro-
dukten anderer Hersteller zulassen. Darüber
hinaus sind im Segment der Mini- und Mikro-
Die günstige „700er "-Serie von Denon ist
eine mustergültige Komplettanlage
anlagen komplette Pakete oft
auch mit inkludierten Laut-
sprechern erhältlich, die aller-
dings klanglich nicht immer
der Weisheit letzter Schluss
sind. Erfahrungsgemäß liefern
die Hersteller bereits im unte-
ren Preissegment bis etwa 500
Euro Anlagen, bei denen die
Elektronik durchaus das Zeug
zu Höherem besäße, aber von den mitgelicfcr-
ten Boxen stark limitiert wird. Wer hier unter
klanglichen Aspekten ein Platz sparendes Mi-
nisystem kauft, sollte also notfalls in hoch-
wertigere Lautsprecher investieren. Yamahas
»Pianocraft« oder die - gemessen an ihrer
kompakten Bauform - ganz schön bassgcwal-
tige »Stereo One« von Audio Pro sind unter
den Minis löbliche Ausnahmen, hier stimmt
das Verhältnis von Elektronik zu Lautspre-
chersystemen. In den letzten Jahren finden
sich auch zunehmend All-in-one- oder auch
Einblocksysteme am Markt, die mehrere
Geräte in einem Gehäuse vereinen. Vor dem
über lange Zeit gut gepflegten Vorurteil, dass
zuviel unter einem Dach ja gar nicht gut sei,
brauchen Sie indes heutzutage keine Angst
mehr zu haben. Das beweisen hervorragend
durchdachte Produkte wie beispielsweise der
CD-Receiver »Trio« von Music Hall ein-
drucksvoll.
Ä V - K o m p le t t s y s t e m e b r in g e n
K i n o in s H e im
Eine weitere Unterabteilung des Themenfel-
des »Komplettanlage« kommt den AV-Kom-
plettsystcmcn zu, die - richtig! - zum guten
Ton auch noch das passende Bild liefern. Hier
findet sich von relativ einfachen Angeboten,
hei denen das eingebaute Laufwerk eben auch
DVDs ausliest, sonst aber die zweikanalige
Audiowiedergabe im Mittelpunkt steht, bis zu
aufwändigen Mehrkanal-Lösungen, deren
Bedienung dann schon ein wenig mehr Initia-
tive, Zeit und Geduld erfordert, im Grunde ge)
nommen alles.
Was qualitative Auswahlkriterien anbetrifft,
können Sie sich ähnlich orientieren wie bei
Audiosystemen. In den unteren Preisklassen;
ist oft nur die gelieferte Elektronik wirklich
ihr Geld wert, beigepackte Lautsprecher er-;
füllen eher Alibifunktion. Wer hier auch Wert!
auf ausgewogene Musik wiedergabe legt, soll J
te in hochwertigere Lautsprecher investieren,
wobei sich gerade bei Mehrkanal-Sets die Zu-
sammenstellung der Schallwandler auf einet
Hersteller beschränken sollte.
W e it e r n a c h v o r n d u r c h
m a ß v o lle s T u n in g
Wie in fast jedem anderen HiFi-Gerät schlum-
mert natürlich auch in Komplettanlagen - ob
wohl von den Herstellern selbst ja schon
mil
Bedacht aufeinander abgestimmt - nocll
Klangpotenzial, das sich durch bestimmte
Maßnahmen wachrütteln lässt.
Gerade bei aus Einzelgeräten bestehende!
Anlagen kann man mit dem Tausch von Sig|
nal- und Lautsprecherkabeln - die müsse
nicht die Welt kosten - eine Menge erreichen
Offene Digitalausgänge an CD-Spielern las-
sen sich mit Abschlusssteckern (etwa von
Phonosophie) verschließen. Auch die An-
schaffung einer hochwertigen Netzleiste, di»
manche Anbieter bereits ab etwa 50 Euro off«
rieren und in die die Geräte phasenrichtig (!
eingesteckt werden, lohnt bei wirklich jeden
Komplettsystem.
120 STEREO HIFI-JAHRBUCH 2007